Wenn man bei der Silvesterplanung Fehler macht, ist es meist schon zu spät, um rechtzeitig noch umzudisponieren. Die Gemüter müssen allesamt zufrieden sein, denn nichts verdirbt leichter die Laune als gelangweilte Kids – aber auch Erwachsene. Dieser Tag sollte in einer Gesellschaft verbracht werden können, in der man sich ganz bestimmt wohlfühlt oder Ausweichmöglichkeit bestehen.
Vorstrukturierte Programme sind natürlich ideal, man soll aber immer auch anders entscheiden können, wenn einem der Sinn danach steht. Ich, ein Junggeselle, der immer gerne neue Menschen kennenlernt, zog es letztes Silvester vor, einmal die üblichen Feiern beiseite zu lassen um nur das zu tun, worauf ich momentan Lust habe. Familienfeiern in allen Ehren – aber manchmal steht einem der Sinn nach etwas Anderem.
Ich holte ausreichende Erkundigungen über die Möglichkeiten zur Gestaltung ein. Und ließ mich überzeugen, dass auf dem Schiff allerhand Gestaltungsspielraum besteht. Drei Übernachtungen in der Kabine sind nur ein Teil der Leistungen, die sich darin aber keinesfalls erschöpfen: Vielmehr wird der gesamte Rahmen für umfassende Partystimmung, gute Gesellschaft, Rückzugsmöglichkeiten, Unterhaltung und Flexibilität bei besonderem Komfort geboten. All dies sind jene Faktoren, die für einen wirklich gelungenen Silvesterabend vorliegen müssen. Schon zu oft musste ich feststellen, dass das Eine oder Andere zwar schön für Freunde, Familie oder den Partner war – nur ich blieb in Wahrheit auf der Strecke.
Auch hier blieb ich auf einer Strecke – aber der von Kiel nach Oslo und konnte mich nebenbei einmal charmant aus der Affäre „Pflichtbesuche“ ziehen. Ich packte gute Bücher ein und nahm mir sogar etwas Arbeit mit – darauf zurückgegriffen habe ich nicht. Anschluss findet man schnell und das soziale Umfeld an Bord war mir sympathischer, als üblicherweise in irgendwelchen Bars. Ich kann von einem gelungenen Jahreswechsel mit Niveau sprechen.
09.11.2018 11:15:38 Uhr
Anonym